Als Gastgeber und Jurymitglied ließ es sich Andres Aerni nicht nehmen, die Teilnehmenden der Veranstaltung herzlich zu begrüßen. Der Geschäftsführer von Arjo Deutschland hob die Parallelen zwischen den Finalist*innen und dem Gründer von Arjo, Arne Johansson, hervor. Dieser hatte vor mehr als 60 Jahren mit einer Idee aus der Pflegepraxis heraus den Grundstein für sein Unternehmen gelegt. Anschließend begrüßte Ulrich Zerhusen, Vorsitzender der deutschen Jury, Sophie Lu-Axelsson von Swedish Care International als Gastjurorin.

Am Vormittag starteten die ersten drei Teilnehmenden des Finals Rabea Dolscheid, Selina Trojahn und Sonja Meyers. Nach der Mittagspause folgten Kévin Kerkhoff, Julius Helmhold und Martin Huber mit ihren Finalideen. Von der Qualität der Präsentationen zeigte sich die Jury begeistert. „Es ist erstaunlich, wie professionell die Finalist*innen auftreten“, merkte Jens Dommel an, Juror und Head of Healthcare beim Partner AWS.

Während der Präsentationen warteten die übrigen Finalist*innen in einem separaten Raum. Sie nutzten die Chance, sich über den Tag besser kennenzulernen und gegenseitig zu unterstützen. Julian Dieter, der unter anderem für die Organisation der Veranstaltung sowie die Betreuung der Finalist*innen verantwortlich ist, schwärmte: „Jedes Jahr ist es wieder schön zu beobachten, wie Pflegepersonen in diesem Award einen Zusammenhalt entwickeln. Unter den Finalist*innen ist niemals auch nur ein Funken Konkurrenzdenken zu beobachten, sondern ausschließlich Zusammenhalt und Freundlichkeit.“

Durchsetzen konnte sich am Ende Sonja Meyers aus Neustadt in Holstein, die im Katharina-von-Bora-Betagtenhaus der Vorwerker Diakonie in Lübeck arbeitet. Bei ihrer Idee „getAgo“ handelt es sich um einen wasserdichten Zip-Kulturbeutel, der ein Trocken- und ein Nassfach sowie eine Packliste und Zugehörigkeitsinformation enthält. Im Notfall kann der oder die Pflegeassistent*in persönliche Hilfsmittel, Gegenstände und Dokumente der betroffenen Person im „getAgo“ verstauen. So begleiten wichtige Dinge wie Brille, Gebiss, Allergiepass oder Hörgerät mit einem Handgriff die betroffene Person ins Krankenhaus.

Auch wenn nur eine Idee gewinnen konnte, war die Jury einmal mehr von allen Finalideen und Präsentationen beeindruckt. Jurorin Dagmar Scherrer, Senior Vice President beim Partner Fresenius Kabi, sagte im Nachgang zum Finale: „Es ist so schwierig, einen Gewinner auszuwählen. Alle Finalist*innen und ihre Ideen hätten den Preis verdient.“

Die Gewinnerin des Queen Silvia Nursing Award Deutschland 2022 heißt also Sonja Meyers. Sollte alles planmäßig verlaufen, wird sie im Frühjahr 2023 bei der internationalen Verleihung des Queen Silvia Nursing Award ihre Majestät Königin Silvia von Schweden persönlich treffen. Bei der feierlichen Zeremonie im Stockholmer Schloss werden die Gewinnerinnen und Gewinner der internationalen Wettbewerbe präsentiert und geehrt. Auch die Delegationen der teilnehmenden Länder und Einrichtungen werden anwesend sein.